PRESSEMITTEILUNG 0127/2020
Amberg, den 27.07.20Brückenerhaltung im Jahr 2020 auf Rekordniveau: Staatliches Bauamt Amberg-Sulzbach setzt in der nördlichen Oberpfalz auf Bundes- und Staatsstraßen 14,3 Millionen Euro Brückenerhaltungsmittel um
Zusätzlich beginnen für den Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab Kreis-Brückenerhaltungsmaßnahmen in Höhe von 8,8 Millionen Euro. Das Thema Brückenerhaltung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Gerade im Bereich der nördlichen Oberpfalz weist der Brückenbestand der insgesamt etwa 1.100 Ingenieurbauwerke stellenweise einen hohen und kurzfristigen Handlungsbedarf auf. Das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach räumt dem Brückenerhalt einen hohen Stellenwert ein und bringt enorme Personalressourcen für diese Aufgabe auf.
Infolge vieljähriger Vorarbeit durch das Staatliche Bauamt erreicht damit die Brückenerhaltung im Jahr 2020 – trotz der Corona-Pandemie – ein neues Rekordniveau. Der Freistaat Bayern als Bauherr der Staatsstraßen und die Bundesrepublik Deutschland, für die das Staatliche Bauamt die Bundesstraßen in Auftragsverwaltung betreut, investieren im Jahr 2020 insgesamt 14,3 Millionen Euro für den Brückenerhalt im Amtsgebiet des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach, das die nördliche Oberpfalz mit den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Schwandorf, Neustadt an der Waldnaab und Tirschenreuth sowie die beiden kreisfreien Städte Amberg und Weiden umfasst. Das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach betreut neben den etwa 850 Brücken und weit über 200 sonstigen Ingenieurbauwerken auch insgesamt 1.900 Straßenkilometer Bundes-, Staats- und Kreisstraßen im Amtsgebiet und ist damit eines der größten Bauämter in Bayern.
Aktuelles Leuchtturmprojekt ist die Erneuerung der Großen Regenbrücke in Nittenau (St 2149, Landkreis SAD), für die in 2020 etwa 3,0 Millionen Euro investiert werden. Dies sind zunächst nur die Aufwendungen zur Herstellung der Behelfsbrücke, die bis zum Ende des Jahres 2020 befahrbar sein muss. Insgesamt umfasst das Projekt einschließlich des neuen Bauwerkes und sämtlicher Baubehelfe etwa 14 Millionen Euro. Dazu bedient sich das Staatliche Bauamt an Zusatzmitteln aus dem Brückenertüchtigungsprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr.
Ebenfalls aus Sondermitteln bestreitet das Staatliche Bauamt die Erneuerung der Fichtelnaabbrücke in Riglasreuth (St 2177, Landkreis TIR). Hierfür werden in 2020 etwa 2,5 Millionen Euro umgesetzt. Insgesamt umfasst die Erneuerung 3,5 Millionen Euro.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass es sich bei den Gesamtkosten immer auch um Kosten für die Behelfe handelt. Das bedeutet, dass neben den eigentlichen Herstellungskosten einer neuen Brücke auch in den meisten Fällen Behelfsumfahrungen zur Aufrechterhaltung des Verkehrs mit eigenen Behelfsbrücken nötig werden und in die Gesamtkosten einfließen.
Dies ist jedoch innerhalb von Ortsdurchfahrten aufgrund der beengten Lage nur selten möglich, weshalb gerade innerörtliche Maßnahmen besonders aufwendig sind und lange Planungsvorläufe verursachen. Dies trifft auch auf die beiden folgenden Brückenerhaltungsmaßnahmen zu, nämlich die Erneuerung der Oberen Lauterachbrücke in Hohenburg (St 2235, Landkreis AS) sowie die Erneuerung der Tirschnitzbrücke in Schönhaid (St 2170, Landkreis TIR). Beide Maßnahmen zusammen kosten etwa 1,5 Millionen Euro im Jahr 2020.
Im Bereich der Bundesstraßen beginnt in 2020 die Erneuerung der Brücke der B299 über die B22 bei Erbendorf sowie der danebenliegenden Brücke (Landkreis TIR). Die Gesamtmaßnahme einschließlich einer Umfahrung umfasst 3,0 Millionen Euro. In 2020 schlägt dies mit etwa 1,5 Millionen zu Buche.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach befindet sich aktuell die Erneuerung der Brücke der Bundesstraße 85 über die Staatsstraße 2166 bei Mönlas in der Ausschreibung. Es ist beabsichtigt, etwa 1,0 Millionen Euro in 2020 umzusetzen. Dies ist nur der Anfang, da neben der insgesamt mit der aufwendigen Umfahrung über 2,5 Millionen Euro umfassenden Brückenerhaltungsmaßnahme später der Knotenpunktumbau, für den eine Planfeststellung durchzuführen ist, und zwei weitere Bauwerkserneuerungen folgen werden. Unmittelbar südlich der Baustelle wurde kürzlich die Brücke der B85 über die Kreisstraße AS11 bei Edelsfeld für den Verkehr freigegeben. Dies beansprucht den Haushalt 2020 mit etwa 1,25 Millionen Euro, wobei die Gesamtmaßnahme samt Umfahrung mit den Ausgaben aus den Vorjahren bei etwa 3,7 Millionen liegt.
Zum Thema Überhang aus den Vorjahren sei angemerkt, dass noch weitere 900 Tausend Euro für die sogenannte Restabwicklung bereits abgeschlossener Maßnahmen zu berücksichtigen sind.
Neben den klassischen Ersatzneubauten kümmert sich das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach auch um Bauwerksinstandsetzungen, sprich um die sogenannten Brückensanierungen. Größtes Beispiel ist die Instandsetzung von zwei Brücken in Bruck und Randsberg im Zuge der Bundesstraße 85 (Landkreis SAD). Hierfür werden in 2020 etwa 1,6 Millionen Euro verausgabt. Für die Rechtfertigung der Maßnahme wurden die Brücken im Vorfeld statisch nachgerechnet sowie die Wirtschaftlichkeit gegenüber einem Neubau untersucht. Insoweit kann guten Gewissens eine wirtschaftliche Instandsetzung zum Erhalt beider Bauwerke mindestens der nächsten 30 Jahre vertreten werden.
Weitere kleinere Instandsetzungen im Bauamtsbereich umfassen zusätzlich 600 bis 700 Tausend Euro. Diese gehören zum laufenden Tagesgeschäft des Staatlichen Bauamtes.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass das Staatliche Bauamt neben der Brückenerhaltung auch mit demselben Personal die Großprojekte des Amtes und die dort inbegriffenen Brückenneubaumaßnahmen bestreitet. Insbesondere die beginnenden und laufenden Ortsumgehungen wie Waldershof und Plößberg oder die Ausbaumaßnahmen Hessenreuth (alle Landkreis TIR) und Gaisthal (Landkreis SAD) binden schon allein für den Brückenbau enorme Personal- und Haushaltsressourcen.
Auch zu erwähnen ist, dass seitens des Staatlichen Bauamtes AmbergSulzbach neben der Betreuung der Bundes- und Staatsstraßen auch die Betreuung der Kreisstraßen im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab wahrgenommen wird. Unter anderem beginnen in 2020 die Erneuerung der Pfreimdbrücke Böhmischbruck im Zuge der Kreisstraße NEW 38/40 (mit Ausbau der Ortsdurchfahrt) und die Erneuerung von zwei Brücken bei Peugenhammer im Zuge der Kreisstraße NEW 32. Hierfür allein werden zusätzlich zu den 14,3 Millionen Euro für Bund und Land für den Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab Maßnahmen mit Gesamtkosten von etwa 8,8 Millionen Euro begonnen.
Zusammenfassend liegt der Umsatz an Brückenerhaltungsmitteln auf einem deutlich höheren Niveau als in den vergangenen Jahren. Dies begründet sich mit langen, im Brückenbau üblichen Vorlaufzeiten, da Planungsprozesse, Baurechtsbeschaffung und Abstimmungen wasserrechtlicher oder naturschutzfachlicher Belange einen stets steigenden Stellenwert einnehmen. Aufgrund der Situation im Brückenbestand ist dies jedoch unumgänglich. Insoweit ist zu erwarten, dass sich dieses hohe Niveau an Personal- und Mitteleinsatz im Bereich des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach die nächsten Jahre fortsetzen wird. Exemplarisch genannt seien hier die im Landkreis Schwandorf anstehenden Maßnahmen:
die Erneuerung der Naabbrücken in Schwandorf (St 2397, ehem. B15) und die Erneuerung der Kleinen Naabbrücke in Schwarzenfeld (St 2151). Beide Projekte befinden sich aktuell im Planfeststellungsverfahren.
Bereits für nächstes Jahr 2021 vorgesehen ist beispielsweise die Erneuerung der Brücke der Staatsstraße 2168 über die DB-Strecke Bayreuth – Marktredwitz bei Kemnath/Neustadt a. Kulm (Landkreis TIR).
Bei Fragen zu einzelnen Maßnahmen steht das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach gerne jederzeit zur Verfügung.