Max-Reger-Gymnasium Amberg
Amberg
Projektstand: fertiggestellt 2023
Entwurf: Staatliches Bauamt Amberg-Sulzbach
Sanierung des Altbaus mit Internat, sowie Neubau eines Mehrzwecksaals und einer Küche
Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex des Max-Reger-Gymnasiums besteht aus einer streng symmetrischen Vierseitanlage um einen Innenhof mit verlängerten Seitenflügeln aus dem Jahre 1880. Erweiterungen wurden in verschiedenen Epochen durchgeführt.
Ursprünglich als „Lehrerbildungsanstalt“ gegründet, werden die Gebäude seit 1954 als musisches Gymnasium mit Internat genutzt.
Die dringend erforderliche Generalsanierung wurde von 2005 bis 2023 bei laufendem Betrieb in drei Bauabschnitten durchgeführt.
Baukosten: 24 Mio. €
Historisches
In den Jahren 1878 – 1880 wurde die Vierflügelanlage der ehem. Lehrerbildungsanstalt in Amberg gebaut und 1900 und 1912 durch den angebauten Südflügel erweitert.
Im Zweiten Weltkrieg hat das Gebäude baulich stark gelitten. Durch eine Umstrukturierung 1961 zum Doppelheim für Jungen und Mädchen wurde das gesamte Bauwerk in den Jahren 1968 - 1970 um ein drittes Obergeschoß aufgestockt.
Der mächtige Baukomplex gehört zu den ersten Gebäuden, die im 19. Jahrhundert außerhalb der Altstadtmauern errichtet wurden und prägt das Stadtbild aufgrund seiner Dimension und gründerzeitlichen Fassadengestaltung.
Generalsanierung
Die Generalsanierung berücksichtigte einen neuzeitlichen, verbesserten Funktionsablauf im Schul- und Heimbetrieb mit Erneuerung der abgewirtschafteten oder überholten baulichen und technischen Ausstattungen. Zudem waren bei Voruntersuchungen und Bauaufnahme gravierende statische Mängel an Wänden, Decken- und Dachtragwerk festgestellt worden.
Der erste Bauabschnitt der Maßnahme wurde in den Jahren 2006 – 2008 ausgeführt.
Darin wurde der gesamte Westflügel des Altbaus saniert sowie ein Küchenneubau erstellt. Der vorhandene Speisesaal im Erdgeschoss wurde um die Flurbreite erweitert und somit auch ein Zugang zum Innenhof geschaffen. Die Unterrichtsräume im 1. OG erhielten eine ganzheitliche Gestaltung hinsichtlich Technik und Raumanforderungen. In den beiden oberen Stockwerken liegt der Internatsbereich. Hier wurden mit neuen flexiblen Möbeln angenehme Wohnräume geschaffen und farbliche Akzente gesetzt. Die Künstlerin Maria Maier komplettierte das Treppenhaus mit einer Hommage an den Komponisten Max Reger in Form einer Licht-Toninstallation.
Die Durchführung des zweiten Bauabschnitts begann 2009 und endete 2012.
Dieser umfasste die Sanierung des Nordflügels im Altbau in allen Geschossen - einschließlich Dach und Fassaden - und den nördlichen Vorplatzbereich. In diesem Zug wurden im Erdgeschoss Musikräume errichtet. Die Zeichensäle im 1. Obergeschoss wurden modernisiert, die Schlaf- und Aufenthaltsräume im Internatsbereich wurden neu konzipiert und das Dachgeschoss, welches bis zu diesem Zeitpunkt weder ausgebaut noch gedämmt war, wurde analog zum ersten Bauabschnitt für Lager- und Aufenthaltsräume hergerichtet.
Der dritte Bauabschnitt umfasste die Sanierung des Ost – und Südflügels des Altbaus in allen Geschossen, einschließlich Dach und Fassaden, sowie des südlichen Vorplatzbereichs.
An die Nordfassade des Altbauinnenhofs wurde ein Mehrzwecksaal zur variablen Nutzung angebaut. Dieser dient dem musischen Gymnasium als Veranstaltungsort für Konzerte, Theaterproben, Theateraufführungen, Chorproben, Tanzveranstaltungen, Klausuren und als Pausenhalle.
Das Lehrerzimmer mit Sozial- und Arbeitsraum befindet sich im 1. Obergeschoss. Es ist mit der darunterliegenden Bibliothek direkt durch eine Galerie mit Stahltreppe verbunden. Der ehemalige Festsaal mit Orgel im Erdgeschoss wurde zu zwei Musikübungsräumen umgenutzt.
Die Schlaf- und Aufenthaltsräume im Internatsbereich wurden überwiegend neugestaltet. In jedem Stockwerk sind nun Erzieherzimmer mit Nasszelle, zentrale Wasch- und Duschräume sowie Sanitäranlagen.
Die Einweihung mit Festakt fand am 29. April 2023 im neuen Mehrzwecksaal unter Beisein des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder statt.